Die 10 häufigsten Fragen rund um Bubble.io - das müssen Kunden vor der Entwicklung wissen
14.09.2024, Christopher Jung- Was ist Bubble.io?
- Kann man bei Bubble.io auch jedes Design umsetzen?
- Kann ich nach der Entwicklung auch selbst Kleinigkeiten verändern?
- Ist es möglich, die Daten in Deutschland zu speichern?
- Können wir andere Dienste via API einbinden?
- Wie abhängig mache ich mich von Bubble.io?
- Und geht das wirklich schneller?
- Kann Bubble.io auch App?
- Wie viel kostet es?
- Ist Bubble.io DSGVO konform?
- Was sind die Nachteile von Bubble.io?
- Warum ist No-Code langsamer?
- Können mehrere Anwendungen mit der selben Datenbank laufen?
Immer wieder kommen Kunden zu uns und wollen wissen, ob Bubble.io die richtige Lösung für sie ist. Oft haben Sie sich bereits Videos dazu angesehen, Artikel dazu durchgelesen. Sie wissen zwar, was Bubble.io ist, aber ob es wirklich der richtige Fit zu ihrer Anwendung ist, das bleibt offen. Denn solche Dinge entscheiden sich oft im Detail. Im Folgenden nehmen wir 10 Fragen voraus, die uns in unserer Arbeit oft begegnen und entscheidend sein können bei der Frage: Starte ich mit Bubble.io oder lieber doch nicht?
Was ist Bubble.io?
Bubble.io ist eine No-Code-Plattform, die es ermöglicht, Webanwendungen ohne Programmierkenntnisse zu erstellen. Mit einer intuitiven Drag-and-Drop-Oberfläche können Benutzer interaktive und komplexe Apps entwickeln, indem sie einfach Elemente platzieren und Workflows definieren. Bubble.io bietet umfangreiche Funktionen, von Datenbankmanagement über Benutzerautorisierung bis hin zur Integration von APIs. Es ist eine leistungsfähige Alternative zur traditionellen Softwareentwicklung, die sowohl Zeit als auch Kosten sparen kann. Egal, ob Sie ein Startup sind, das schnell ein MVP erstellen möchte, oder ein Unternehmen, das interne Prozesse digitalisieren will – Bubble.io kann eine effiziente Lösung sein.
Kann man bei Bubble.io auch jedes Design umsetzen?
Ja, mit Bubble.io kann man grundsätzlich jedes Design umsetzen. Allerdings geht dadurch der Vorteil der vorgefertigten Bausteine verloren, insbesondere was das visuelle Bauen betrifft. Da das Prinzip von No-Code darauf beruht, vorgefertigte Elemente zu nutzen, ist es umso zeitsparender, je weniger man individuell anpassen muss. Wenn Sie jedoch spezifische Designanforderungen haben, können diese mit Bubble.io umgesetzt werden, müssen aber mit zusätzlichem Aufwand und möglicherweise höheren Kosten rechnen. Es ist wichtig abzuwägen, ob die Individualisierung den Mehraufwand durch die Anpassung der Elemente rechtfertigt.
Kann ich nach der Entwicklung auch selbst Kleinigkeiten verändern?
Ja, Sie können nach der Entwicklung auch selbst Kleinigkeiten verändern, aber es ist nicht immer total einfach. Bubble.io bietet eine intuitive Benutzeroberfläche, aber um Änderungen vorzunehmen, benötigen Sie ein gewisses Verständnis für die Plattform und die zugrunde liegenden Workflows. Kleine Anpassungen wie Textänderungen oder das Verschieben von Elementen sind relativ unkompliziert. Für komplexere Änderungen oder neue Funktionen kann jedoch eine Einarbeitung erforderlich sein. Es empfiehlt sich daher, während der Entwicklung einzubeziehen, wie viel Eigenarbeit Sie später leisten möchten, und gegebenenfalls Schulungen oder Dokumentationen einzuplanen.
Ist es möglich, die Daten in Deutschland zu speichern?
Standardmäßig werden Daten in der Bubble-eigenen Datenbank gespeichert. Diese liegt allerdings auf den Servern von Bubble.io selbst, und damit wahrscheinlich nicht in Deutschland. Aber es ist möglich, die Daten in Deutschland zu speichern, indem Sie eine Verbindung zu einer externen Datenbank herstellen. Dies bereitet jedoch aber mehr Aufwand und erfordert technisches Know-how. Wenn Sie aus Datenschutzgründen oder zur Einhaltung der DSGVO die Daten lokal in Deutschland speichern möchten, müssen Sie diesen Schritt allerdings tun. Dieser Schritt wirkt sich leider oft auch auf die Geschwindigkeit der Anwendung aus, da der Bubble-Server mit dem Datenbankserver gesondert Verbindungen aufbauen muss, anstatt die Datenbank auf dem eigenen Server zu nutzen. Es ist sehr wichtig, diesen Aspekt von Anfang an zu berücksichtigen, da eine nachträgliche Umstellung auf eine externe Datenbank mit viel Arbeit verbunden sein kann.
Können wir andere Dienste via API einbinden?
Ja. Ob Sie Zahlungsdienste, Social-Media-Funktionen oder spezielle Datendienste einbinden möchten – Bubble.io verfügt über einen API-Connector, der die Integration erleichtert. Dies ermöglicht es Ihnen, die Anwendung flexibel an Ihre Bedürfnisse anzupassen und mit verschiedenen Drittanbietern zu verknüpfen. Allerdings kann die Einbindung komplexer APIs technisches Verständnis erfordern und einen höheren Aufwand bedeuten. Daher ist es sinnvoll, auch dies Vorfeld zu planen.
Wie abhängig mache ich mich von Bubble.io?
Eine Bubble.io-Anwendung bleibt in Bubble. Dafür wurde gesorgt. Bubble.io bietet zwar an, eigenen JavaScript-Code einzubauen, jedoch keinen Export des gesamten Codes der Anwendung. Und auch die Datenbank lässt sich nicht gut exportieren. Zwar kann man Daten selbst als CSV oder JSON exportieren, aber das Datenbankschema nicht. Sie müssen sich also entscheiden: Haben Sie vor, mit der Anwendung bei Bubble.io zu bleiben? Oder bietet sich Bubble.io vielleicht trotzdem für ein Proof-of-Concept an? Mit Bubble.io machen Sie sich insofern abhängig, als dass ein Wechsel zu einer anderen Plattform mit deutlichem Aufwand verbunden ist. Für schnelle und kosteneffiziente Entwicklungen ist es dennoch eine ausgezeichnete Wahl.
Und geht das wirklich schneller?
Ja. In der Regel tut es das. Bubble.io beschleunigt den Entwicklungsprozess erheblich. Durch die visuelle Programmierung und die Nutzung vorgefertigter Bausteine können Anwendungen schneller erstellt werden als auf herkömmlichen Wegen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten, da weniger Entwicklungsressourcen benötigt werden. Besonders für Startups oder Unternehmen, die schnell ein MVP auf den Markt bringen möchten, ist Bubble.io eine attraktive Option.
Kann Bubble.io auch App?
Ja und nein. Bubble.io hatte schon vor Längerem einmal eine Phase, in der man aus einer Bubble.io-Anwendung eine 'native' mobile App generieren konnte. Die Qualität des Ergebnisses war aber ungenügend, die Funktion wurde eingestellt. Seit einiger Zeit arbeitet Bubble.io nun aber wieder daran. Zum Zeitpunkt während wir dies schreiben, gibt es eine Warteliste, in die sich Bubble.io-Nutzer eintragen können. Die Funktion soll demnächst freigeschaltet werden. Wie gut sie dann aber wirklich funktioniert, bleibt abzuwarten. Wenn Sie Glück haben, können Sie es ja bereits testen, wenn Sie dies lesen. Ansonsten können wir Ihnen FlutterFlow als No-Code-Plattform unserer Wahl ans Herz legen, mit der sich native mobile Apps entwickeln lassen.
Wie viel kostet es?
Verglichen mit einigen vergleichbaren No-Code-Buildern für Webanwendungen ist Bubble.io tatsächlich ziemlich günstig. Das liegt auch daran, dass Bubble.io pro Anwendung, nicht pro User, berechnet. Während der Entwicklung ist Bubble.io komplett kostenlos, muss aber später auf ein Starter-Abonnement von rund $30 pro Monat upgegradet werden. Es gibt zwar einige weitere Abonnement-Pläne, die schnell sehr teuer werden, in 90% der Fälle reicht aber der Starter-Plan. Die aktuellen Kosten haben wir euch hier verlinkt.
Ist Bubble.io DSGVO konform?
Datenschutz ist ein Thema, das man nicht vergessen darf. Besonders wenn man plant, die Bubble.io-Anwendung später in den Arbeitsalltag zu integrieren und wichtige Unternehmens- oder Kundendaten darin zu speichern. Aber hier gibt es gute Nachrichten: Ja, Bubble.io ist DSGVO-konform. Das heißt allerdings nicht, dass die Daten zwingend in Deutschland liegen. Um das sicherzustellen, sollten Sie eine externe Datenbank verbinden. Dieses Thema hatten wir aber bereits weiter oben.
Was sind die Nachteile von Bubble.io?
Geschwindigkeit und Runtime-Kosten sind die Hauptnachteile von Bubble.io. Anwendungen, die mit Bubble.io erstellt wurden, können langsamer laufen als individuell programmierte Lösungen. Dies kann sich negativ auf die Benutzererfahrung auswirken, insbesondere bei komplexen oder datenintensiven Anwendungen. Zudem können die Betriebskosten steigen, wenn die Anwendung wächst und mehr Ressourcen benötigt.
Warum ist No-Code langsamer?
Bubble.io hat unseren Erfahrungen nach oft eine langsamere Performance als Eigenentwicklungen. Die Seiten laden oft etwas länger, die Datenabfrage kann etwas länger dauern, und so weiter. Um zu verdeutlichen, was wir meinen, haben wir uns eine kleine Metapher ausgedacht:
Die Verwendung von No-Code-Tools ist wie das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ohne die Verspätungen). Es ist bequem und erfordert kein eigenes Lenken, aber die standardisierten Stopps und die Umstiege verlängern die Reisezeit. Eigenes Programmieren hingegen ist wie das Fahren mit dem eigenen Auto. Sie können die schnellste Route wählen, unnötige Halte vermeiden und kommen dadurch oftmals schneller ans Ziel.
No-Code-Plattformen büßen unserer Erfahrung nach in der Regel durch ihre Generalisierung und Flexibilität in gewissem Maß an Performance ein.
Können mehrere Anwendungen mit der selben Datenbank laufen?
Wenn wir die interne Bubble.io-Datenbank nutzen, kann jeweils nur eine Anwendung auf jeweils eine Datenbank zugreifen. Jede Anwendung hat ihre eigene isolierte Datenbank, was die gemeinsame Nutzung von Daten zwischen verschiedenen Anwendungen erschwert. Wenn Sie jedoch mehrere Anwendungen haben, die auf die gleichen Daten zugreifen müssen, gibt es die Möglichkeit, eine externe Datenbank zu integrieren. Dies erfordert jedoch zusätzlichen Aufwand bei der Einrichtung und Verwaltung und sollte im Vorhinein bedacht werden, um nachträglichen Aufwand zu vermeiden.
14.09.2024, Christopher Jung